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Cleanergy: CleanGen C9G Stirling-BHKW



Cleanergy AB – Das Unternehmen

Das Unternehmen Cleanergy AB wurde 2008 gegründet und ist damit ein vergleichsweise junger Player auf dem BHKW-Markt.

Cleanergy Stirling mit FLOX-Brenner – Bild: Cleanergy

SOLO-Stirling beerbt: Basis der Unternehmensgründung war das Know-How und die Rechte am V 161 Stirling-Motor der ehemaligen SOLO Stirling GmbH aus dem deutschen Sindelfingen. Als Anfang Juni 2007 das Insolvenzverfahren über die SOLO Stirling GmbH eröffnet wurde, erwarb zunächst die Stirling Systems AG mit Sitz im schweizerischen Schaffhausen sämtliche Rechte und Patente an der Technologie sowie das noch vorhandene Umlaufvermögen. Im Jahr 2008 schließlich sicherte sich die schwedische Cleanergy AB das Solo-Erbe. Auch einige Know-How-Träger der SOLO GmbH wurde durch die Schweden übernommen.

Weiterentwicklung: Die Cleanergy AB hat seit 2008 die Entwicklung an dem Stirling-BHKW weiter voran getrieben. Diverse technische Probleme wie die ehemals mangelhafte Kolbenabdichtung konnten inzwischen behoben werden. Zudem wurde die Geräuschdämmung für den Einsatz in heimischen Kellern verbessert.

Technische Daten Cleanergy C9G Stirling-BHKW

Gegenüber allen übrigen BHKW auf Stirling-Basis handelt es sich beim Cleanergy Stirling nicht um ein Mikro-KWK. Mit einer elektrischen Leistung von bis zu 9 kW ist es auch neunmal leistungsfähiger als die übrigen Stirling-BHKW, die durchweg in der 1 kW-Klasse operieren. Der deutsche Vertriebspartner sanevo nennt das BHKW dann auch CleanGen „Power-Stirling“.

CleanGen Power-Stirling
(Cleanergy C9G)
AnwendungsbereichMehrfamilienhäuser, Industriebetriebe,
Gastronomie, Schulen,
öffentliche Gebäude etc.
BrennstoffErdgas, Flüssiggas, Biogas
Brennstoffverbrauchn.V.
Geräuschniveau67 db(A)
MotorV-2-Stirling-Motor mit
FLOX-Brenner
Hubraum160 cm³
Drehzahlbereich1.500 U/min
Emissionswerte NOxn.V.
Emissionswerte COn.V.
elektrische Leistung
(Strom)
2,0-9,0 kW
(modulierend)
thermische Leistung
(Wärme)
8,0-25,0 kW
(modulierend)
Wirkungsgrad elektrischn.V.
Wirkungsgrad thermischn.V.
Gesamtwirkungsgradbis 95%
Stromkennzahl0,36
Abmessungen in cm
(LxBxH)
145,0 x 70,0 x 100,0
Platzbedarf in cm
(LxB)
Front + 80 cm
Seiten + je 80 cm
hinten + 40 cm
oben + 90 cm
Gewicht470 kg
Vorlauftemperaturn.V.
Rücklauftemperaturbei 8 kWel max. 55 °C,
bei 8 kWel max. 40 °C,
Stromanschluss3 x 400 V, 50 Hz
Serviceintervall12 Monate oder nach 6.000 Betriebsstunden
Zulassungen/
Zertifizierungen
n.V.
BAFA-Förderung4.125 €

Leistungsmodulation: Das Cleanergy Stirling-BHKW muss nicht mit voller Leistung bzw. fester Drehzahl laufen. Die Modulationsfähigkeit des BHKW geht soweit, dass es bis auf ein knappes Viertel der Leistung heruntergeregelt werden kann. Wenn also nicht die volle Kapazität benötigt wird, passt das BHKW seine Drehzahl an. Es produziert dadurch auch dann noch Strom, wenn andere BHKW bereits abschalten würden.

Cleanergy Stirling-BHKW geöffnet – Bild: Cleanergy

Brenner ohne Flamme: Ein besonders interessantes Element des SOLO-Stirling wurde beibehalten: die flammenlose Oxidation (FLOX). Beim FLOX-Brenner strömt das Brenngas (Erd-, Flüssig-, oder Biogas) und die Verbrennungsluft unvermischt mit hoher Strömungsgeschwindigkeit in die heiße Brennkammer. Hier verbrennt das Gas bei einer Temperatur von jenseits 800 °C im gesamten Brennraumvolumen und ohne die sonst typische Flammenfront. Der Brennstoff „oxidiert“. Dadurch stellen sich im gesamten Brennraum sehr homogene Temperaturen ein.

Sauber, sauber: Beim FLOX-Brenner wird die Bildung thermischer Stickstoffoxide, die vor allem an der Flammengrenze mit ihren hohen Spitzentemperaturen stattfindet, vermieden. Das Ergebnis ist eine besonders homogene Verbrennung mit unerreicht niedrigen Schadstoffemissionen. Die Emissionen liegen auf einem Zehntel des Schadstoffnievaus herkömmlicher Otto- oder Dieselmotoren, selbst beim Einsatz eines Katalysators.

Keine Volllast: das Stirling-BHKW von Cleanergy ist nicht auf ständige Volllast ausgelegt. Der Hersteller gibt an, dass eine dauerhafte Last von mehr als 80 % das Risiko von Motorschäden erhöht und die Wartungsintervalle verkürzt.

Arbeitsgas: der Stirlingmotor verwendet als Arbeitsgas Helium. Offensichtlich handelt es sich nicht um ein vollständig geschlossenes System, da ein Verbrauch von 100-300 ml Helium pro Betriebsstunde angegeben wird.

BAFA-Förderung

Das Cleanergy C9G Stirling Mini-BHKW ist in der Liste der förderfähigen KWK-Anlagen enthalten. Die Mini-KWK-Förderung mit dem schönen Namen “Richtlinien zur Förderung von KWK-Anlagen bis 20 kWel” wird wie gewohnt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) administriert. Der Förderbetrag für das Cleanergy-BHKW:

  • Cleanergy C9G (Erd-/Flüssig-/Biogas): 2.755 € (Voraussetzung: Mindestgröße Pufferspeicher 1.600 L)

Vertrieb in Deutschland

Einen Endkundenvertrieb hat Cleanergy bisher noch nicht aufgebaut. Das Gasgerät wurde in den letzten Jahren zunächst an Großkunden aus der Gasförderindustrie zur autarken Stromversorgung von Pipelinestationen eingesetzt. Das Erdgas wurde praktischerweise direkt aus der Pipeline entnommen.

Deutscher Vertriebspartner: In Deutschland sollte das C9G Stirling BHKW exklusiv über das Offenbacher Unternehmen „Sanevo“ vertrieben werden. Dass man sich technisch für den Massenmarkt bereit fühlte, zeigt die Listung in der BAFA-Liste der geförderten Mini-KWK-Anlagen. Allerdings ist sanevo inzwischen in Insolvenz gegangen.

Adresse / Kontakt

Cleanergy hat seinen Hauptsitz in Schweden

CLEANERGY AB (HQ)
Theres Svenssons gata 15
417 55 Göteborg
Sweden

BHKW-Kontakt bei Cleanergy:

Natural Gas & Biogas CHP’s
Niclas Davidsson
VP Business Development
Tel: +46 70 840 72 41
Email: niclas.davidsson@cleanergy.com

(ehemaliger) Deutscher Vertriebs- und Ansprechpartner:

sanevo home energy GmbH & Co. KG
(in Insolvenz gegangen)

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5 Kommentare

  1. Diese Technology hört sich wirklich sehr gut an.
    Leider habe ich bisher noch keine realen Erfahrungsberichte gelesen, wie Wartungsintensiv das Stirlingprinzip überhaupt ist.
    Bei einem Besuch der SHK in Essen habe ich mich ebenfalls mit den Geräten auseinander gesetzt.
    Dabei wurde mir aber generell von dem Stirlingprinzip abgeraten, da die Motoren anscheinend nicht ausgereift genug sind.
    In der Beschreibung der Cleanergy Anlage konnte ich erstmals unter der Rubrik „Arbeitsgas“ lesen, was mir auf der SHK auch gennant wurde. Das Arbeitsgas verflüchtigt sich, die Leistung lässt nach bzw der Motor fällt aus. Eine Reparatur des Motors ist nach Angaben auf der SHK angeblich Vor-Ort nicht möglich.
    Dadurch wird die Wartung sehr aufwändig und teuer.

    Gibt es ggf gegenteilige Erfahrungen? Wie stabil und effizient arbeiten Anlagen dieser Technik wirklich?

    Da ich zur Zeit eine Grundsanierung eines Hauses von 1955 mit ca 150 qm Wohnflache durchführe und von Nachtspeicher auf moderne Heiztechnik umstellen möchte, interessiert mich natürlich eine adequate alternative zu einer „normalen“ Gastherme. Zumal ich auch gerne elektrische Leistung für den Eigenverbrauch gewinnen möchte.
    Der Stromverbrauch beläuft sich derzeit auf ca 12000kWh/Jahr. Ich erhoffe mir daher eine schnelle Amortisation der Anlage.

    Kennt jemand eine vernünftige Alternative?

    Danke im Voraus und Gruß
    Ollysan

  2. Hallo Herr Ollysan,

    hinsichtlich der Erfahrungsberichte muss ja auch noch einiges Wasser den Rhein herunter fließen. Die Gruppe der MicroGen-Stirling-Geräte (August Brötje EcoGen, Dachs Stirling, Viessman Vitotwin, De Dietrich Remeha eVita) sind kaum ein Jahr auf dem Markt. Beim WhisperGen scheint weniger der Stirling als eher die Peripherie in der Praxis Ärger zu machen. Allerdings scheint man hier auf einem sehr guten Weg zu sein. Von Cleanergy hört man ohnehin kaum etwas. Auf eine BHKW-Prinz-Anfrage wurde bis heute nicht reagiert.

    LG – der BHKW-Prinz

  3. wieviel verbrauch pro sth hat der sterlingmotor, wird er oder kann er von einen Kältemonteur betreut werden.

  4. Hallo: Ich heize mein Haus mit ca. 850 qm wfl. seit über 30 Jahren mit einer Grundwasserwärmepumpe, aus einem Grundwasserbrunnen. Weil die Wärmepumpe schon betagt ist und Laufprobleme aufzeigt, bin ich auf der Suche nach einer alternative bzw. einem effizientgen Stromerzugungs Aggregat sprich BHKW, mit dem ich den Strom für eine neu anzuschaffende Grundwasser WP selbst erzeugen kann, den überschießenden Straom ins Netz einspeise und die Abwärme aus dem BHKW in meine Bodenheizung einspeise bzw. für Brauchwassererzeugung verwende.
    Ich habe bereits einen Erdgasanschluß im Haus, der aber noch nicht genutzt wird.

    Wer kann mir einen Tipp geben, welche GW Wärmepumpe derzeit am effektivsten arbeitet, welcher Hersteller ? Ist die Idee mit der Eigenproduktion von Strom die Optimale Lösung?
    Wer kann mir da eine fachlich fuindierte Antwort geben? an obige Email hier bhering@seniorenfamilie-hering.de

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