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SenerTec: Keine Angst vor VW und Lichtblick

SenerTec Mitarbeiter

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SenerTec-Geschäftsführer Michael Boll sieht Kellerkraftwerken gelassen entgegen

„Der milliardenschwere VW-Konzern als Wettbewerber, da könnte man schon mal ins Schlottern kommen“, sagt Michael Boll, Geschäftsführer des Schweinfurter Herstellers von Blockheizkraftwerken (BHKW). Er wirkt aber nicht wirklich ängstlich. Das Geschäftsmodell des Mitbewerbers sei gänzlich anders als das, mit dem SenerTec seit mehr als zehn Jahren Kunden findet und erfolgreich bindet, so berichtet die Mainpost.

Anfang September hat die öffentliche Debatte um die Kooperation zwischen dem Stromanbieter Lichtblick und VW im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung für großes Medieninteresse gesorgt. In zahlreichen Presseberichten wurde die Lösung als prädestiniert für Ein- und Zweifamilienhäuser beschrieben. Die beiden Unternehmen wollen im großen Stil sog. „Keller-Kraftwerke“ bauen und vermarkten.

Anderes Geschäftsmodell

Auch wenn es sich in beiden Fällen rein technisch gesehen um stromproduzierende Heizungen handelt, sogenannte Mini-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen Anlagen, unterscheidet sich das Geschäftsmodell der beiden Unternehmen doch erheblich: „Beim Contracting-Modell von VW-Lichtblick besitzt Lichtblick die Anlage“, sagt Boll, „Lichtblick speist den Strom ins Netz ein und profitiert allein davon.“ Dagegen besitzt der SenerTec-Kunde sein Mini BHKW, den SenerTec Dachs selbst. Er muss den selbst erzeugten Strom nicht vom örtlichen Stromanbieter beziehen – und kann den Rest gegen eine Einspeisevergütung abgeben. Alle Vorteile aus der Kraft-Wärme-Kopplung lägen also beim Kunden.


Bei Anschaffungskosten Nase vorne

Bei den Anschaffungskosten aber hat das VW-Lichtblick-BHKW die Nase vorne, räumt Boll ein: Für eine 5.000-Euro-Pauschale ersetzen Techniker des Stromkonzerns die alte Heizung gegen das neue Aggregat samt Wärmespeicher, Daten- und Stromnetzanschluss. Der Kunde zahlt nur einen Grundpreis und die verbrauchte Energie – und hat mit Reparaturen und Wartung auch nichts zu tun, das erledigt Lichtblick.

Dennoch ist man bei SenerTec gerade im Hinblick auf die Absatzziele von VW und LichtBlick recht gelassen. In den kommenden Jahren will die Koperation 100.000 Kleinkraftwerke vermarkten. SenerTec hat seit 1996 gerade einmal 22.000 Anlagen absetzen können. Für das Geschäfstjahr 2009 rechnet man mit 2.500 Mini-BHKW.

Alle Vorteile bei LichtBlick

Auch bei dem grundsätzlich unterschiedlichen Geschäftsmodell sieht man sich im Vorteil: Beim LichtBlick-Contracting-Modell lägen alle Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung beim Betreiber Lichtblick – nicht bei den Nutzern. Beim SenerTec-„Dachs“ lägen diese alleine beim Besitzer und Nutzer, so Boll. Der typische Lichtblick-Kunde werde der Mehrfamilienhausbesitzer sein, der bei geringsten Investitionskosten billig heizen will.

Ankündigung gibt Impuls..

„Dachs“-Kunden seien Kleingewerbetreibende – Metzger, Bäcker, Handwerker, Ferkelzüchter – auch Hoteliers, Häuser mit Pflege- und Wellnessbereich, die Wärme und Strom optimal für sich nutzen können, also alle Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung in Anspruch nehmen wollen. Das biete Lichtblick gerade nicht. Doch unabhängig davon, versprechen sich Boll und Dietmar Weisenberger, Leiter Produktmanagement/Anlagentechnik, dass allein die Ankündigung von VW/Lichtblick, groß in die BHKW-Herstellung einzusteigen, diesem Markt einen kräftigen Impuls geben wird. „Wir brauchen mehr Wettbewerb“, so Boll, „so lange wir weitgehend allein sind, bleibt der Markt klein.“

..ist aber auch nur eine Ankündigung

Ein Teil dieser Gelassenheit liegt auch darin, dass bisher nur die reine Nachricht in der Welt ist. Erst Ende 2010 soll das VW-Mini-BHKW in die Massenproduktion gehen – und was dann geschieht, wie sich die Nachfrage entwickelt, wie schnell oder gemächlich Vertriebsstrukturen entstehen, kann von Schweinfurt aus in Ruhe beobachtet werden. „Wir haben zehn Jahre gebraucht, um alles ordentlich zu beherrschen und sind auch heute noch nicht fertig damit“, sagt Boll.

In diesem Jahr erwartet SenerTec einen neuen Rekordumsatz von über 40 Millionen Euro. „Deutlich zweistellig“ will das Unternehmen auch 2010 wachsen. Zum Jahresende werden 125 Mitarbeiter beschäftigt sein, und auch nächstes Jahr sollen 25 neue dazukommen. Für den Einsatz in Einfamilienhäusern mit niedriger Grundlast teste SenerTec derzeit ein Mikro-BHKW mit einem 1 kW-Stirling-Motor, das 2011 am Markt eingeführt werden soll. „Auch andere werden die eine oder andere Überraschung erleben.“ so Boll.

Quelle: www.mainpost.de (Stefan Sauer)

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3 Kommentare

  1. Hallo

    Ich würde mich da auch nicht verückt machen lassen. Für 5000 Euro inkl. Material, Einbau und nicht zu vergessen Gewährleistung , werden die das nicht lange machen können. Schon garnicht wenn die Einspeisevergütung weiter sinkt und die einen riesen Stab an Kundendienstlern für Wartung und Störung bezahlen müssen.

  2. informieren sie sich doch erstmal darüber, wie Spitzenlaststrom vergütet wird…
    das hat überhaupt nichts mit gesetzlicher Einspeisevergütung zu tun…
    Gewährleistung und Kundendienst haben andere Anbieter auch…
    ich finde es ein sehr interessantes Modell, mit dem anscheinend einige so ihre Verständnisprobleme haben…

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